Über uns

Die Tanzfiliale

gibt es seit 2004 in Holzkirchen, gegründet von Stephanie Groß.
Seit 2010 befindet sich die Schule im Kultur im Oberbräu am Holzkirchner Marktplatz. Das Angebot umfasst Tanzkurse und Workshops für alle von 2 bis 100 Jahren.

Stephanie Groß

Tanzpädagogin für Kreativen und Modernen Tanz, Tänzerin und Klinikclown

Angefangen habe ich – wie viele kleinen Mädchen – als Vierjährige mit Ballett- nur leider ohne rosa Tütü….Später kamen Jazz Dance und Steppen dazu, dann Rockn´Roll. Ich schnupperte in Afrikanische, Nepalesische und Thailändische Tanzstile hinein. Um einen „ gescheiten „ Beruf zu erlernen, besuchte ich die Modeschule in Berlin, war aber mehr in Tanzsälen anzutreffen, wo ich auf den Zeitgenössischen Tanz und die Improvisation traf.

Es dauerte, bis ich mich endlich entschied, die Mode sein zu lassen und mich ganz auf den Tanz zu konzentrieren – eine Entscheidung, über die ich mich heute immer noch freue! Zwei Jahre saugte ich in Konstanz an der Tanzwerkstatt von Inge Mißmahl alles ein. Diese Zeit prägte sehr meine Herangehensweise an den Tanz. Ich erlebte, dass ich eine eigene Meinung haben sollte und es kein Falsch, sondern nur ein Anders gab.

Über den Tellerrand blickte ich in New York, wo ich ein Jahr lang die School for Contemporary Dance von Martha Graham und das Limon Institut besuchte, zwei eigene Stücke kreierte und auf kleinen Bühnen auftrat.

Mit Frank Sinatras Satz „If you make it there, you will make it every where“ im Gepäck kam ich nach München zurück. Ich machte mich selbständig und begann zu unterrichten, u.a. im Studio Ben, an der VHS München und bei Kindertanz München mit Andrea Marton.

2004 krempelte ich die Ärmel hoch und rief meine Tanzfiliale in Holzkirchen ins Leben!

Aber ich unterrichte nicht nur. Immer wieder denke ich mir Geschichten aus und trete als Tänzerin auf. Bei meinen Projekten versuche ich stets, tänzerisches Neuland zu finden (sehr schwierig), eingefahrene Gleise zu verlassen (mittelschwierig) und ungewöhnliche Konzepte zu entwickeln (für mich leicht). Ein Weg dazu waren und sind die experimentelle Zusammenarbeit mit Kirchenmusikdirektorin Bettina Gilbert und dem Schlagzeuger Hubert Jeromin.

Meine Projekte

Hier können Sie sich ein umfassendes Bild über meine eigenen und ganz persönlichen Projekte außerhalb der Tanzfiliale machen

Vor 20 Jahren bin ich Hals über Kopf noch in weiteren Beruf gestolpert:
Zweimal wöchentlich besuche ich als Clown kranke Kinder und Senioren in Krankenhäusern und Altenheimen, organisiert vom Verein KlinikClowns e.V., der, das sei am Rande bemerkt, auch Spenden annimmt.

Aus meiner Ausbildung zur Modedesignerin schöpfe ich immer noch. Alle ein bis zwei Jahre zeigt die Tanzfiliale neue Bühnenstücke, für die ich die Kostüme entwerfe.

Philosophie

Warum ich tanze, Tanz vermittle und es eben genau so tue!

„Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren“ heißt der Untertitel von Wim Wenders Film über die Tänzerin und Choreographin Pina Bausch.

Für mich spiegelt dieser Satz das immense Potential wieder, das der Tanz birgt.

  • Was bewegt uns?
  • Und wie bewegen wir uns, wenn uns etwas bewegt?
  • Wie findet eine Bewegung ihren Weg durch den Körper?
  • Und was geschieht, wenn die Bewegung zum Ausdruck wird?

Tanzen ist für mich: Bewegung, Schwung, Ausdrucksmöglichkeit und die Eroberung des Raumes. Tanzen ist ein Sich-in-Beziehung setzen zu dem, was um uns ist, Menschen, Dinge, es ist ein Reflektieren des inneren Anliegens. Tanzen ist eine Variante der Kommunikation, eine elementare Form des Verstehens (von sich) und der Mitteilung (an andere).

Man muss keine Grammatik oder Vokabeln können, um sich beim Tanzen zu erleben. Ob klein, groß, dick, dünn, körperlich beeinträchtigt oder nicht: Niemand kann nicht tanzen. Und das möchte ich meinen Kursteilnehmern vermitteln, ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene: Egal, wie sie sind, egal, was andere über sie sagen, egal, wie sie sich gerade fühlen: Beim Tanzen können sie sich ausdrücken, ohne nachzudenken. Sie dürfen sie selbst sein.

Herangehensweise

Wie kommen wir in Bewegung?

Mit Tanzspielen, um uns aufzuwärmen und den Kopf frei zu bekommen vom rationalen Alltagsleben.

Mit Techniktraining, denn unser Körper ist unser nächster treuer Freund und unser Instrument. Durch ihn teilen wir uns mit. Deshalb lohnt es sich, seinen Körper zu kennen und ihn zu pflegen. Wir erspüren unseren Körper mit seinen Möglichkeiten und testen neue und ungewohnte Bewegungsvarianten.

Wir lernen und erfahren eine neue bestimmt Bewegung exakt auszuführen. Wo wir uns auskennen, sind wir zuhause, vertraut und selbstbewusst. Durch das Wiederholen des Exercise, durch vorgegebene Schrittvariationen und Choreographien kräftigen und stabilisieren wir unser „ Werkzeug“, Verspannungen können sich lösen und der Körper wird geschmeidig, die Atmung wird aktiv.

Ich unterrichte Zeitgenössische Tanztechnik. Dessen Besonderheit ist es, den Boden in die Bewegungsabläufe durch Rollen, Fallen und sich wieder aufrichten mit einzubeziehen. Der Schwerkraft folgend werden Bewegungen schwungvoll und  spielerisch den Raum in den Raum getragen, weiche und fleißende Bewegungen stehen eckig – rhythmisch-dynamischen gegenüber. Bewegungen können auch aus dem Alltagsleben, der Improvisation oder dem Spiel von Anspannung und Entspannung abgeleitet werden. Das Bewegungsrepertoire des Zeitgenössischen Tanzes unendlich.

Mit Tanzimprovisation. Improvisieren bedeutet innerhalb enger Aufgabenstellungen nach neuen Lösungen und Möglichkeiten zu forschen. Wie bewege ich mich, wenn der Boden spitz, heiß, rutschig, matschig ist? Wie sieht es aus, wenn mein Name dazu dient, Wege in die Luft oder auf den Boden zu malen…? Und – alles ist richtig! Es gibt kein „Falsch“, nur Varianten.

Was macht man, wenn einem nichts einfällt? Sehr einfach. Man schaut bei den anderen ab, macht nach und schon wird die Bewegungsform zu einer anderen, eigenen Tanzbewegung.

Mit Kreativität. Mit den Improvisationsaufgaben können klare „Bewegungsqualitäten“ entstehen. Diese können Elemente einer Choreographie werden. Oder wir filtern einzelne Bewegungen heraus, machen diese wiederholbar und legen sie fest. Später können wir sie als  Bewegungsbausteine für Choreographien nutzen oder wir integrieren sie in Tanzspiele. Manchmal puzzeln wir das, was wir gefunden haben, zu einem ganzen, neuen Tanz zusammen.

Mit ist es wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen aktiv am kreativen Schaffensprozess beteiligt sind, mich interessiert, was sie zu einer bestimmten Sache tänzerisch zu sagen haben – denn schließlich sind sie es, die am Ende auf der Bühne stehen.

Kinder sind kreativ – wir müssen ihnen nur zuhören. Die Geschichte zum Tanztheater „ Die verwunschene Pyramide“ hatte sich eine Schülerin ausgedacht.

Mit Beobachten. Wir üben uns im gegenseitigen Beobachten. Hier gilt die Regel, dass alles, was wir von den anderen sehen, erst einmal wertfrei und analytisch beobachtet wird und unsere ganze Aufmerksamkeit verdient hat! Es ist großartig und erfordert Mut, sich zu zeigen, besonders mit der eigenen Sache. Man stellt sich der Öffentlichkeit und der Kritik. Auch die üben wir. Wie kann ich andere in Ihrer Bewegungsidee konstruktiv unterstützen? – durch Hervorheben der guten Momente und mit Anregungen, diese weiter zu entwickeln.

Mit Ausdruck und Freiheit. Nach und nach gewinnen die Kinder und Jugendlichen Selbstbewusstsein, lernen sich und ihren Körper kennen, sie erfahren, durch den Körper ihren Gefühlen und Wünschen Ausdruck zu verleihen. Ihr Selbstwertgefühl wächst, bis sie sich auch in fremden Strukturen – also einer Choreographie, einer Schrittfolge – frei fühlen, sie als ihre eigene erleben. „ Beim Tanzen fühle ich mich frei und glücklich“, sagte mir einmal eine Schülerin – für mich war das eines der größten Komplimente!

Nicht nur Tanzen macht glücklich, auch Tanz zu vermitteln kann glücklich machen.

Mit Tanztheater. Vor etwa 150 Jahren begannen sich, als Gegenbewegung zur strengen und stilisierten Bewegungssprache des Balletts neue experimentelle Tanzformen zu entwickeln. Nicht mehr nur eine bestimmte Ästhetik wurde verfolgt, man wollte die eigenen, aktuellen Themen und Gefühlen ausdrücken. Später entwickelte sich hieraus das Tanztheater. Tanz, Sprache, Gesang, das Spiel von Instrumenten, Theater und Performen…. dürfen sich mischen um aller mit aller Intensität und Lebendigkeit auszudrücken und das zu TANZEN!